Kurzbericht | 15. Juni 2022

„Kulturdaten und Datenqualität – offen über Probleme sprechen“

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Kurzbericht
Qualitätskontrolle im VEB Robotron Elektronik Dresden, wickelkontrolle an der Zentraleinheit eines Rechners

Qualitätskontrolle, VEB Robotron Elektronik, Dresden 1976

CC BY-SA-3.0 Autor:in: Ulrich Häßler, Besitzer:in: Bundesarchiv

Am 2. Mai 2022 lud das Team „Standards, Datenqualität und Kuration“ (Task Area 2) des Konsortiums NFDI4Culture zu seiner zweiten öffentlichen, digitalen Forumsveranstaltung ein. Im Fokus stand der offene Austausch über Erfahrungen der Teilnehmenden im Hinblick auf die Qualität der in ihren jeweiligen Kontexten generierten, genutzten oder aggregierten Kulturdaten und der Versuch einer gezielten, konkreten Problembeschreibung im Bereich des datenbezogenen Qualitätsmanagements.

Mit dem Thema wurde offensichtlich eine hochaktuelle Problematik angesprochen, denn viele der 250 Angemeldeten hatten bereits im Vorfeld auf Nachfrage hin z. T. ausführlich über ihre diesbezüglichen Erfahrungen in ihren beruflichen Kontexten Auskunft erteilt. Als Ausgangspunkt für die Diskussionen fanden in zwei Blöcken je drei Vorträge statt, an deren Ende Zeit für Austausch und Fragen gegeben war. Im ersten Block gaben verschiedene Projekte Einblicke in ihr Qualitätsmanagement: zu Beginn Julia Rössel und Barbara Fichtl zur Nutzung des LIDO-Standards im Rahmen des KONDA-Projekts (https://www.sub.uni-goettingen.de/projekte-forschung/projektdetails/projekt/konda/), gefolgt von Kolleg:innen des Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance, die ihr Ziel erläuterten, die semantischen Linked Open Data-Modelle FAIR zu machen. Vor der Pause beschrieben Andrea Hammes und Sebastian Meyer von der SLUB Dresden am Beispiel des „DFG-Viewers für Musikalien“ den Aspekt ihrer Arbeit, spezifische Anforderungen einzelner Medientypen neu zu denken und das zugrundeliegende Metadatenschema entsprechend anzupassen.
Am Nachmittag lag der Fokus auf Portalen und deren Erfahrungen mit der Integration und Aggregation heterogener Daten. Julia Beck vom Fachinformationsdienst Darstellende Kunst beleuchtete Aspekte der Analyse und Transformation von Metadaten sowie der Aufarbeitung und Neuansetzung von Normdaten, die dazu dienen, Forschenden möglichst strukturierte, durchsuchbare und vernetzte Daten bereitzustellen.
Stefan Dumont und Sascha Grabsch (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaft) präsentierten das Projekt CorrespSearch, das seit 2014 Korrespondenz-Metadaten aus gedruckten und digitalen Editionen sowie anderen wissenschaftlichen Publikationen aggregiert, und den technischen Workflow des Projekts mittels des Correspondence Metadata Interchange Format (CMIF). Vor der abschließenden Diskussion stellte Cosmina Berta (Deutsche Nationalbibliothek) ihr Metadaten-Qualitätsmanagement im Rahmen der Deutschen Digitalen Bibliothek vor und zeigte unterschiedliche Perspektiven und Maßnahmen für die zukünftige Qualitätssicherung von Kulturdaten auf.

Wie nicht anders zu erwarten, war der zeitliche Rahmen nicht ausreichend, um alle Probleme und Fragen der Teilnehmenden zu besprechen. Die vielfältigen Aspekte und das individuelle Vorgehen bei einer sinnvollen Qualitätskontrolle, das starke Bewusstsein für Fragen der Datenqualität bzw. deren Wichtigkeit und die diversen Erfahrungen bei der Umsetzung in sehr unterschiedlichen Projekten und Kontexten sollen aber in folgenden, eher kleineren und damit intensiveren Austausch ermöglichenden Formaten weiter diskutiert werden.

Unter dem folgenden Link stehen die Folien der Vorträge als PDFs zum Download für Sie bereit.