Kurzbericht | 21. Oktober 2022

NFDI4Culture-Panel bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung in Berlin zu FAIRem Forschungsdatenmanagement

Von Dr. Martin Albrecht-Hohmaier

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Kurzbericht
NFDI4C-Logo vor dem Beginn des Orchesterlieds "Mignons Sehnen" von Hans Sommer.

NFDI4C-Logo vor Musik

"NFDI4C-Logo vor dem Beginn des Orchesterlieds "Mignons Sehnen" von Hans Sommer." CC-BY Autor:in: Martin Albrecht-Hohmaier & Katharina Bergmann, Besitzer:in: Martin Albrecht-Hohmaier & Katharina Bergmann

Im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung an der Humboldt-Universität in Berlin veranstaltete NFDI4Culture ein zweiteiliges Panel zum Thema FAIRes Forschungsdatenmanagement.
Der erste Teil "Auf dem Weg zu FAIRem Forschungsdatenmanagement – Praxiseinblicke in NFDI4Culture" griff das immer wieder gerade auch in der Gesellschaft für Musikforschung an uns herangetragene Informationsbedürfnis zu unserer Arbeit auf. In fünf Vorträgen ging es mit gezielter Fokussierung auf die Musikforschung zunächst um die Struktur und Zielsetzung von NFDI4Culture (Torsten Schrade) und dann in vier Praxisbeispielen um Tools und Inhalte, die beispielhaft die Rolle, Bedeutung und Best Practices von FAIRem Forschungsdatenmanagement vor Augen führten.
Gegliedert entlang der Begriffe, die sich hinter dem Akronym verbergen, ging es um
Findability – Bedeutung von Normdaten als generisches Instrument für die Standardisierung musikbezogener Metadaten (Desiree Mayer und Jürgen Kett),
Accessibility – der DFG-Viewer als Werkzeug der verbesserten Zugänglichkeit von Digitalisaten (Daniel Röwenstrunk in Vertretung der erkrankten Barbara Wiermann),
Interoperability – Konvertierung, Anpassung, Validierung und Konfiguration verschiedener Dateiformate mittels der MEI-Garage (Anne Ferger und Daniel Röwenstrunk) und
Reusability – *rechtliche und ethische Fragen etwa zum Urheber- und Lizenzrecht, zu Persönlichkeitsrechten und Datenschutz sowie zum Umgang mit kulturell sensiblen Objekten (Grischka Petri).

Der zweite Teil war in Form eines prominent besetzten Roundtables betitelt mit "FAIRe Musikforschung – Was bedeuten die neuen Anforderungen für unser Fach?" Darin diskutierten höchst angeregt Stefan Karcher (DFG-Geschäftsstelle), Jürgen Kett (DNB Frankfurt), Grischka Petri (FIZ Karlsruhe/Leibniz-Institut), Klaus Pietschmann (Universität Mainz), Dörte Schmidt (UdK Berlin) und Torsten Schrade (NFDI4Culture) moderiert von Andreas Münzmay (NFDI4Culture) über forschungspolitische Fragen und die jeweiligen Herausforderungen des Digitalen Wandels miteinander und auch mit dem Plenum. Neben vielen anderen Punkten wurde die Herausforderung und Chance herausgestellt, FAIRes Forschungsdatenmanagment in der Musikforschung weitergehend und besser zu etablieren, gleichzeitig aber analoge Forschung nicht abzuhängen – wenngleich eine ohne digitale Mittel auskommende Forschung heute kaum noch zu finden ist.

Das gut besuchte Panel war alles in allem eine äußerst gelungene Veranstaltung, hat es doch nicht nur konkrete Einblicke in digitale Werkstätten und Projekte gegeben, sondern auch durch die konstruktiven Impulse, die von ihr ausgehen, den Zielen, der Mission von NFDI4Culture erfolgreich gedient.