[Translate to Deutsch:] Word Cloud, keywords concerning RDM and Music Libraries

Word Cloud, IAML-Workshop CRDA

"Word Cloud created by the workshop participants" CC0 Autor:in: CRDA, Besitzer:in: NFDI4Culture

25.02.2022 (CRDA der NFDI4Culture und IAML DE)

Spätestens wenn es um die Planung und Beantragung eines Forschungsprojekts geht, wird Forschungsdatenmanagement (FDM) notwendig. Dabei sollte es nicht nur oberflächlich in den eigenen Forschungsprozess einbezogen werden: oft ist ein strukturiertes FDM bereits Teil des Forschungsdesigns. Es ist also nicht zuletzt forschungsimmanent und damit schon vor einem Antrag relevant, insbesondere wenn es um die Anlage von Sammlungen und Archiven und das Forschen im Verbund geht. Dass Datenmanagementpläne und nachhaltige Dateiablage nicht nur notwendige Förderauflagen oder Bedingungen bei Antragstellung sind, sollte der NFDI4Culture-Kurs „Forschungsdatenmanagement (nicht nur) für Musikbibliothekare“ am Vormittag des 25. Februar 2022 zeigen. An diesem nahmen knapp 50 engagierte Kolleg:innen teil. Mit einem Fokus auf musikbezogene Daten wurde eine Vielzahl von ethischen, rechtlichen wie technischen Fragen besprochen, insbesondere der Umgang mit Daten Dritter und die nachnutzbare Bereitstellung interoperabler Forschungsergebnisse, die somit von einem Forschungsprojekt oder auch einer erweiterten Community mit Metadaten angereichert werden können.

Der gemeinsam von der Cultural Research Data Academy (CRDA) in NFDI4Culture mit dem deutschen Zweig der International Association of Music Libraries, Archives and Documentation Centres (IAML) veranstaltete Kurs richtete sich primär an Musikbibliothekar:innen. Zwar existieren zahlreiche Angebote vor allem digitaler Fortbildungen zu diesem Thema, aber nur wenige behandeln den Bereich der Musik(-wissenschaft) und ihre spezifischen Daten bzw. Medien. Im Verlauf orientierte sich der Kurs unter anderem am Datenlebenszyklus und den Arbeitsbereichen von NFDI4Culture. Dabei stellte das Team der CRDA eine Reihe von Anlaufstellen und Informationsangeboten vor, erklärte die FAIR- und CARE-Prinzipien, ging auf Fallbeispiele wie auch auf den NFDI4Culture Helpdesk ein. Es wurden nicht nur die verschiedenen rechtlichen Schranken und Fallstricke einer nachnutzbaren Langzeitarchivierung behandelt, sondern auch die Vorteile eines integrierten Vorgehens im Verbund mit lokalen Universitätsbibliotheken und Hochschulrechenzentren. Die Teilnehmenden hoben mehrfach eine Art Best Practice hervor: nämlich die datenspezifische Auswahl eines bereits erprobten, oft lokal bereitgestellten Repositoriums sowie dessen Anpassung an die eigenen Bedürfnisse, insbesondere mit Blick auf communityspezifische Pflege und Anreicherung mit Metadaten.

Im Verlauf kamen viele Punkte zur Sprache, die die NFDI als solche beschäftigen und die ebenso aufzeigten, dass hier langfristiger Verbesserungsbedarf besteht, sowohl in der Ausstattung als auch der Vernetzung von Infrastruktureinrichtungen und Ausbildungsangeboten. Die Diskussion unterstrich den Bedarf an Beratungs- und Förderhilfen, mit Blick auf den Aufbau von fach-/communityspezifischen Repositorien insbesondere die Gewährleistung ihrer nachhaltigen Interoperabilität und die Möglichkeit zur eigenen Metadataneanreicherung. Betont wurde dabei die Erweiterung bereits existenter Angebote an die eigenen Fragestellungen. Das Fehlen von FDM-Landesinitiativen in einigen Bundesländern wie auch der Wunsch nach communityspezifischem Austausch waren ebenfalls Gegenstand der Diskussionen. Erwünscht wären neben den zahlreich zu findenden generischen Angeboten nunmehr auch gezielt daten- und communityspezifische Materialsammlungen und Handreichungen. Ebenso kamen Fragen nach der Integration von Schulungsangeboten von Graduierten auf sowie nach der Datenpflege als Bestandteil der grundständigen Lehre (Einführungen, Module, Basiskurse ...). Abschließend wurden weitere Workshopangebote und praxisnahe Fortbildungsmöglichkeiten ins Auge gefasst sowie erste Vorschläge dazu gemacht.

Resümierend lassen sich die Bedarfe an lokalen fach- bzw. datenspezifischen Repositorien, Förderung und Aufbauhilfe wie auch an Schulungsangeboten unterstreichen. Diesbezüglich besteht ein allgemeiner, ausgewiesener Schulungsbedarf (insbesondere auf Graduiertenlevel), während der generische Bedarf (also Grundlagen FDM, FAIR etc.) oftmals, vor allem durch Inititativen und Einrichtungen an Universitäten, Hochschulen und Bibliotheken gestemmt wird und gut abgedeckt ist. Nachgefragt werden daher im Speziellen die Vermittlung von medien- und fachspezifischen und je forschungsbezogenen Tools, Publikations- und Langzeitarchivierungsmöglichkeiten. Es besteht darüber hinaus der Eindruck, so hob die Diskussion hervor, dass FDM landläufig noch nicht hinreichend in den Curricula und Modulkatalogen angekommen zu sein scheint, dafür aber zahlreiche Informationsplattformen existieren. Vor diesem Hintergrund wurde das lokale Aufbaupotenzial von FDM-Kompetenzen und Repositorien hervorgehoben. Weitere (spezifische) Vernetzungsmöglichkeiten sind erwünscht, auch wenn es diese auf unterschiedlichen Ebenen zahlreich gibt. Die Integration entsprechender Foren und AGs in die bestehenden Fachverbände scheint hier für den Austausch über Tools und Methoden und die Förderung von Datenkompetenz und Code Literacy zielführend zu sein und wurde in dieser Gruppe begrüßt. Teil des sehr positiven Feedbacks aus dem Teilnehmer:innenkreis war auch der Wunsch, dass es einige Folgeveranstaltungen, Workshops und Foren geben soll – insbesondere zu den Themen Lizenzen (etwa Creative Commons) und Verwertungsgesellschaften, Rechte und Rechtemanagement, Repositorien und GLAM.