May 3

Forum | 03. Mai 2021

Forum: Standards für 4Culture Daten – Einladung zum Gespräch

Nahaufnahme einer Schreibmaschine mit eingespanntem Papier und darauf abgetippter Aufschrift "Standards"

Standards

"Nahaufnahme einer Schreibmaschine mit eingespanntem Papier und darauf abgetippter Aufschrift "Standards"" CC BY-SA 3.0 Autor:in: Nick Youngson, Besitzer:in: The Blue Diamond Gallery

Als Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) startete im Herbst 2020 das Konsortium NFDI4Culture. Ein Schwerpunkt der Arbeit des von Bund und Ländern geförderten Konsortiums sind Standards in Bezug auf Datenformate, Datenqualität und Datenkuration (Aufgabengebiet 2). Im vielfältigen Feld der kulturwissenschaftlichen Forschungsdaten soll die konkrte Agenda im Dialog mit den Anwender*innen aus den Fachgemeinschaften entwickelt werden.

Ausgehend von den Impulsen des Culture Community Plenary am 5.2.2021 wurden daher sechs Themenbereiche ausgewählt, die aufgrund ihrer breiten Auslegung gleich für mehrere Anwendergemeinschaften relevant sind. Gleichzeitig sollte aber genügend Gelegenheit eingeräumt werden, auch Einzelaspekte dieser Themen zu beleuchten. An der online durchgeführten Veranstaltung nahmen insgesamt über 270 Personen teil.

Nach einer Einführung der Ziele, des Teams und des Arbeitsprogramms des Arbeitsbereichs zu Datenstandards durch die Co-Sprecher*innen Barbara Wiermann und Christian Bracht sowie durch Patrick Primavesi stellten die Referent*innen ihre Themen zunächst in Lightning Talks vor. Die Vertiefung erfolgte in 90-minütigen, parallel stattfindenden Workshops. Die Ergebnisse wurden jeweils auf einem gemeinsamen Board festgehalten. 

Workshops:

  1. Anwendung des Formats MEI (Music Encoding Initiative) auf audiovisuelle Daten
    Benjamin W. Bohl (Bernd Alois Zimmermann-Gesamtausgabe, Musikwissenschaftliches Institut der Goethe-Universität Frankfurt a. M., Lightning Talk) und Axel Berndt (Center of Music and Film   Informatics, Hochschule für Musik Detmold)

  2. Datenmodelle für Aufführungsdaten der darstellenden Kunst und Musik
    Klaus Illmayer (Theadok, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Lightning Talk) und Andrea Hammes (FID Musikwissenschaft, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)

  3. Die Anforderungen an primäre Forschungsdaten von digitaler Bildwissenschaft, Kunstgeschichte und ihren Nachbardisziplinen
    Peter Bell (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)

  4. Hot data – cold data: Qualitätsmanagement mit der neuen LIDO-Version 1.1
    Regine Stein (Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen)

  5. Extraktion und automatisierte Klassifikation historischer Berufsbezeichnungen
    Katrin Moeller (Historisches Datenzentrum Sachsen-Anhalt, Institut für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)

  6. Re-Collecting Theatre History. Überlegungen zur digitalen Nachlasserschließung aus theaterwissenschaftlicher Perspektive
    Nora Probst (Theaterwissenschaftliche Sammlung, Universität zu Köln)

An die Vorstellung der Workshop-Ergebnisse im Plenum schloss sich eine allgemeine Diskussion über die Ausrichtung der Aktivitäten im Aufgabenbereich 2an, der mit den Themen Standards und Datenqualität ein Querschnittsthema für nahezu alle Bereiche der NFDI vertritt und gleichzeitig die Alltagspraxis vieler konkreter Projekte und Unternehmungen berührt. Es wurde diskutiert, wie generell, übergreifend oder sogar interdisziplinär oder wie spezifisch auf bestimmte Fächer oder Fragestellungen die Aktivitäten ausgerichtet werden sollen. Auch wenn das initiale Interesse, sich zu beteiligen, in der Regel von den konkreten Erfahrungen und Bedarfen ausgeht, sprachen sich die Teilnehmer*innen deutlich für einen übergreifenden Ansatz aus, der zusammenhängende Thematiken bündelt, die fachübergreifenden Gemeinsamkeiten in Fragen der Datenmodellierung oder des Einsatzes von Normdaten identifiziert und von dieser Ebene aus Lösungen entwickelt, die in vielen Kontexten nachnutzbar sind. Bei der fachübergreifenden Herausforderung der Modellierung von Ereignisdaten könnte man damit konkret beginnen. Dabei möchte NFDI4C an bereits existierende Entwicklungen anknüpfen, diese ausbauen, unterstützen und vernetzen. Es soll keine Konkurrenz der Initiativen entstehen.

Eine größere Forumsveranstaltung wie diese soll einmal jährlich stattfinden. Der Dialog mit der Community soll zunächst in einer Reihe von kleineren themenbezogenen Veranstaltungen weitergeführt werden. Vorschläge dazu sind herzlich willkommen. Das Forum konstituiert sich damit in Form einer offenen Gruppe sich kontinuierlich engagierender Personen, die sich mit ihrer Expertise am Austausch izwischen den Aufgabenbereichen von NFDI4Culture und den Fachgemeinschaften beteiligen.