Nachricht | 26. Februar 2024

Ankündigung Launch des Programms "Give your Data More Meaning in all Dimensions" mit Teilnehmenden am Pilotprojekt

Von Dr. Lozana Rossenova und Zoe Schubert, M. A.

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Preview images of participating projects and institutions

CC-BY Autor:in: Zoe Schubert

Das Programm "Give your Data More Meaning in all Dimensions" wird mit acht Projekten verschiedener Institutionen aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden zusammenarbeiten, um die Fähigkeiten von Semantic Kompakkt zu testen, verschiedene Sätze von 3D-Objekten und kontextbezogenen Metadaten zu speichern und diese Daten für die weitere Verwendung, Abfrage und Visualisierung verfügbar zu machen.

Das Programm wird von TA1 Digitalisierung und Datenanreicherung und dem Semantic Kompakkt-Team im Open Science Lab der TIB durchgeführt. Zu den geplanten Aktivitäten im Jahr 2024 gehören drei Online-Workshops mit allen teilnehmenden Projekten, asynchrone Arbeitssitzungen zur Datenkuratierung und zum Upload mit Unterstützung des TIB-Teams sowie eine Netzwerkveranstaltung in Berlin Ende des Jahres. Die Ergebnisse des Programms zielen darauf ab, die Nutzendengemeinschaft und die frei verfügbaren Daten in Semantic Kompakkt zu vergrößern, wovon die gesamte NFDI4Culture-Gemeinschaft profitieren kann. Darüber hinaus wird das Feedback aus den synchronen und asynchronen Arbeitssitzungen genutzt, um den Entwicklungsplan für Semantic Kompakkt iterativ zu verfeinern, so dass am Ende der ersten fünf Jahre von NFDI4Culture eine ausgereifte Version des Produkts mit einer Reihe von Vorzeigeprojekten für die Gemeinschaft freigegeben werden kann.

 

Im Folgenden erfahren Sie mehr über alle teilnehmenden Projekte. Wenn Sie daran interessiert sind, in Zukunft an ähnlichen Programmen teilzunehmen, setzen Sie sich bitte mit den unten genannten Ansprechpartnerinnen in Verbindung.

Projekt 1: I see 3D x sustainability

 

Thronendes Brettidol

Thronendes Brettidol

CC0 Autor:in: MK&G Hamburg

Das Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, hat bereits ein Pilotprojekt zur 3D-Digitalisierung erfolgreich abgeschlossen, das unterschiedliche Use Cases und Verfahren erprobt hat. Durch die Teilnahme an diesem Programm plant das Team sich auf die nachhaltige Implementierung der Ergebnisse zu fokussieren. Dazu gehört insbesondere die Vernetzung von bisher disparaten Wissensressourcen und Daten und eine zentrale Stelle, von der aus die Daten dann in den unterschiedlichen Kontexten (online und onsite) genutzt werden können. Dies würde besonders den geplanten Relaunch der digitalen Sammlung betreffen, aber auch AR-Anwendungen im Museum.

Projekt 2: Maritimes Kulturerbe Digital: 3D-Objekte aus den Sammlungen des Deutschen Schifffahrtsmuseum

Die 3D-Digitalisierung von Sammlungsobjekten am DSM fokussiert sich auf einer „Tiefenerschließung“ für multidisziplinäre Forschungsansätze in Bezug auf die Objektsmaterialität, Funktionalität, oder Herkunfts- und Objektgeschichte. Das Digitalisierungsprogram trägt somit zur Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung für kooperative, multidisziplinäre internationale Forschung, Lehre und Vermittlung am DSM bei. Im Rahmen eines Online-Auftritts von Sammlungsbeständen, dem sogenannten Depot Digital, werden ab Februar 2024 auch digitale 3D-Objekte des DSM für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Während in Bezug auf das Depot Digital vor allem die öffentliche Sichtbarkeit der Objekte im Vordergrund steht, soll durch die Teilnahme am CfP für Semantic Kompakkt insbesondere die Bereitstellung der Scans und damit verbundener Metadaten unter FAIR-Data-Prinzipen erfolgen. Semantic Kompakkt ermöglicht es, die Objekte und ihre Daten aus der umfangreichsten maritimen Sammlung Deutschlands für weitere Forschungsprojekte, -perspektiven zugänglich und adressierbar zu machen, sowie anhand von kuratierten Objektclustern einen plastischen Eindruck von laufenden Forschungsprojekten und Ausstellungen am DSM zu vermitteln.

Projekt 3: Restaging Fashion. Digitale Kontextualisierung vestimentärer Quellen

Restaging Fashion 3D model sample

Restaging Fashion 3D model sample

CC-BY-SA Autor:in: UCLAB, Potsdam

Das interdisziplinäre Forschungs- und Digitalisierungsprojekt Restaging Fashion der UCLAB Potsdam erarbeitet neue Perspektiven auf historische Kleidung. Es handelt sich um 15 navigierbare 3D Modelle aus dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Textilien gehören zu den am schwierigsten zu erfassenden Objekten, da sie beweglich, teils transparent und in Lagen angeordnet sind. Historische Kleidung ist zudem fragil und muss auf individuellen Figurinen präsentiert werden. Bei der Auswahl der 15 Modelle wurde darauf geachtet, eine breite Palette an Materialien abzubilden. Nicht jedes Material erwies sich dabei als abbildbar mit den Methoden des Scans und der Photogrammetrie. Im Jahr 2024 werden neue Daten aus der virtuellen Rekonstruktion historischer Kleidung aus dem Kunstgewerbemuseum Berlin entstehen, um eine andere Form der Digitalisierung zu zeigen, bei der es nicht um einen Oberflächenscan geht, sondern um die Rekonstruktion und das Zusammenwirken verschiedener Schichten, der Artikulation der Materialien in der Bewegung und die Kontextualisierung im Raum. Daten aus beiden Sammlungen können von den Möglichkeiten der Dissemination und semantischen Anreicherung von Semantic Kompakkt profitieren.

 

Projekt 4: Wissenschaftliche Instrumente und Lehrmittel

Ophthalmometer after Hermann von Helmholtz

Ophthalmometer after Hermann von Helmholtz

CC-BY-SA Autor:in: Collection of scientific instruments and teaching aids, ETH library, ETH Zurich, Model: ikonaut

2022 digitalisierte die Sammlung wissenschaftlicher Instrumente und Lehrmittel an der ETH-Bibliothek 20 ausgewählte Objekte ihrer Sammlung in 3D. Da der Sammlungskatalog über keinen 3D-Viewer verfügt, wurde Sketchfab als Präsentationsplattform für die Modelle gewählt. Die Modelle sind dort verfügbar und können im Rahmen der Open Data Policy frei heruntergeladen werden. Die 3D-Modelle werden auch auf Europeana hochgeladen. Im Hinblick auf die Nutzung von 3D-Modellen in der Forschung, ist es zentral, diese auch publizieren zu können. Diesen Fall haben wir durchgespielt, indem wir die Modelle in einem Blog kontextualisiert haben. Ein Nachfolgeprojekt widmet sich speziell der Frage nach der Verwendung von 3D-Modellen in der Lehre – hierfür wurden 10 mathematische Modelle 3D-digitalisiert, die 2024 in der Lehre am Institut für Mathematik Verwendung finden. Die Einhaltung der FAIR-Prinzipien während des gesamten Prozesses sind wichtig, aber mit der derzeitigen Infrastruktur nur bedingt möglich. Hier würde Semantic Kompakkt helfen, die Möglichkeiten der Infrastruktur zu erweitern.

Projekt 5 und 6: "Unlocking the Hidden Value of Seals", und "Creating a Sustainable Infrastructure for Research-Based Teaching in Byzantine Studies"

Byzantine Seal

Byzantine Seal

CC-BY-SA Autor:in: Cologne Center for eHumanities (CCeH)

Das Cologne Center for eHumanities (CCeH) und die Kölner Byzantinistik arbeiten derzeit im Rahmen zweier gemeinsamer Projekte an der digitalen Erfassung und Aufbereitung von Bleisiegeln, die eine wichtige Quelle für das Feld der “Byzantine Studies” sind. Kern des ersten Projekts (“Unlocking the Hidden Value of Seals”, DFG-ANR) ist die digitale Erschließung von vier Sammlungen byzantinischer Bleisiegel (insgesamt ca. 4.000 Stück). Mit dem Reflectance Transformation Imaging (RTI) wird ein digitales Bildgebungsverfahren zur Anwendung gebracht, das die Lesbarkeit, die Analyse und die Darstellung von Siegeln unterstützen soll. Als weiteres Verfahren für die Visualisierung und Analyse der Siegel ist die Erstellung von 3D Modellen der Siegel vorgesehen. Das zweite Projekt (“Creating a Sustainable Infrastructure for Research-Based Teaching in Byzantine Studies”, VW-Stiftung) ist ein Teil der Initiative “Strukturelle Stärkung Kleiner Fächer” und zielt auf die innovative Weiterentwicklung eines Clusters von vier byzantinistischen Teildisziplinen – Siegelkunde, Numismatik, Epigraphik und griechische Handschriftenkunde. In diesem Kontext ist nicht nur die Erstellung und Präsentation von 3D-Modelle (in erster Linie Siegel) von Interesse, sondern insbesondere ihre Erschließung mit Hilfe verschiedener Tools, die sowohl für Forschungs- als auch für Lehr- sowie Lernzwecke eingesetzt werden können.

Projekt 7: Digitales Archiv Mathematischer Modelle

Materielle mathematische Modelle sind normalerweise verborgene Schätze in abgelegenen wissenschaftlichen Sammlungen. Das Digitale Archiv mathematischer Modelle der TU Dresden, Institut für Geometrie, möchte sie einem breiten Publikum für Forschung und Lehre zugänglich machen. Personen aus der Mathematik, Ingenieursdisziplnen, Architektur, Design, Geschichte, Kunst und Interessierte sind herzlich eingeladen die Sammlungen zu durchstöbern, inspirierende Artefakte zu entdecken und aufschlussreiche Verbindungen über Grenzen und Epochen hinweg zu beobachten.

Projekt 8: Woonstroom

3D model from the Woonstroom project

3D model from the Woonstroom project

CC-BY-SA Autor:in: Studio Stad

Woonstroom ist ein gemeinsames Projekt der RWTH Aachen und des Studio Stad (NL), das darauf abzielt, die Wissenslücke über internationale Wohnkulturen zu schließen und Wohntypologien für den internationalen Strom von Bewohnern zu entwickeln. Kultureller Austausch wirkt sich positiv auf die Vielfalt des Essens, der Mode und der Sprachen aus, wird aber im Bereich des Wohnens kaum beachtet. In den Niederlanden sind Wohnungspolitik und -produkte durch nationale Grenzen begrenzt, obwohl 25 % der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben und zukünftiges Wachstum nur durch Zuwanderung möglich ist. Die 3D-Wohnungsmodelle werden zusammen mit kontextbezogenen Metadaten in das öffentliche Repository von Semantic Kompakkt aufgenommen und für weitere Forschungszwecke zur Verfügung gestellt.

Projektteilnehmer

Link zu Semantic Kompakkt: https://semantic-kompakkt.de/

Kontaktpersonen: Lozana Rossenova & Zoe Schubert (Firstname.Lastname@tib.eu)