Pair of figures with coat of arms in St. Catherine's Church, Oppenheim

Pair of figures with coat of arms in St. Catherine's Church, Oppenheim

CC BY-NC 4.0 Autor:in: Gerhard Gräf, Besitzer:in: CVMA Freiburg

Das Corpus Vitrearum Medii Aevi (CVMA) Deutschland hat sich als Forschungsvorhaben zum Ziel gesetzt, mittelalterliche Glasmalereien als fragile Kulturgüter vollständig zu dokumentieren und wissenschaftlich zu erschließen. Es bildet den deutschen Teil des Corpus Vitrearum International, einer weltweit vernetzten Forschungsvereinigung der Kunstgeschichte.

Der Wandel der Digitalisierung eröffnete dem im Akademienprogramm finanziertes Langzeitforschungsvorhaben mit zwei Arbeitsstellen in Freiburg (Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz) und Potsdam (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) eine große Chance: Alle Bilder der Glasfenster können hochaufgelöst in einem Online-Archiv öffentlich und für alle verfügbar gemacht werden. Die Abbildungen sind angereichert mit wertvollen Metadaten, so dass die Bilder nicht im geschlossenen Datensilo versteckt werden, sondern gattungsübergreifend vernetzbar angeboten werden können. Hierzu dient auch die inhaltliche Bildbeschreibung über Iconclass, ein Klassifizierungskonzept, das viele internationale Archive für Objekte aller Gattungen nutzen.

Für die projektübergeifende Arbeit mit Forschungsdaten bietet NFDI4Culture dafür eine ideale Plattform. Über diese kann das Corpus Vitrearum seine Daten tatsächlich so zur Verfügung stellen, dass sie auch über nationale Grenzen, Kunstgattungen und Forschungsdisziplinen hinweg auffindbar und nutzbar werden. Dafür hat sich das Corpus Vitrearum am Ausbau des Culture Knowledge Graphs beteiligt. Über diesen stellt das Portal von NFDI4Culture eine Rechercheoberfläche zur Verfügung: Anhand eines Motivs, einer Jahresangabe oder einer historischen Person können relevante Forschungsinformationen gezielt aufgefunden werden. Außerdem arbeitet das CVMA Deutschland daran, zusammen mit seinen Partner:innen im internationalen Verbund alle Daten über einen gemeinsamen Dienst zusammenzuführen und zu verknüpfen.

NFDI4Culture stellt hierbei technische wie soziale Verbindungen her: Bild- und Metadaten werden nicht nur in einer App genutzt, sondern auch über Datensammelstellen wie dem prometheus-Bildarchiv oder dem Bildindex der Kunst und Architektur verfügbar gemacht. Im Austausch mit der in NFDI4Culture organisierten Community kann das Corpus Vitrearum seine eigene Software besser auf die Bedarfe für die Nachnutzung abstimmen, beispielsweise durch ein digitales Medienarchiv und einen Metadateneditor. In Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Heidelberg begann bereits der Aufbau einer umfassenden Bibliografie der europäischen Glasmalerei.

NFDI4Culture hat unserem Forschungsprojekt sehr geholfen, unsere Daten über den Culture Knowledge Graph zu erschließen.

Dipl. Des. (FH) Sarah Pittroff, M. A. | Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz

Unsere wertvollen Daten können nun von einer viel größeren Forschungsgemeinschaft über NFDI4Culture gefunden und genutzt werden.

Portrait of Jonatan Jalle Steller

Dr. Jonatan Jalle Steller | Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz

Unsere Forschung erfordert den Blick vom Detail bis zum raumgreifenden Zusammenhang, über nationale, mediale oder historische Grenzen hinweg. Der Culture Knowledge Graph ermöglicht es uns, dies sichtbar und für andere Disziplinen nutzbar zu machen.

Portrait of Maria Deiters

Prof. Dr. Maria Deiters | Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

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