Huldigung der Wissenschaften und Künste, Bildauschnitt

NFDI4Culture Community Kunstgeschichte

Die Kunstgeschichte konzentriert sich vorrangig auf eine Auseinandersetzung mit Bildern. Mit Gemälden, Skulpturen und der Architektur gab es schon immer verschiedene Medientypen innerhalb der kunsthistorischen Forschung. Die moderne und vor allem die zeitgenössische Kunst hat diese Medientypen noch erweitert, zum Beispiel um audiovisuelle Kunstwerke oder Performances als temporäre Ereignisse. Das Aufkommen der Disziplin der Digitalen Kunstgeschichte bringt noch mehr Daten und Datenformate mit sich. All diese Daten müssen analysiert, annotiert und unter gemeinsamen und geltenden Standards archiviert werden. In Deutschland hat es sich insbesondere der Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte (im Verband Deutscher Kunsthistoriker) zur Aufgabe gemacht, die in diesem Bereich Tätigen zu fördern und zu vernetzen. arthistoricum.net, der Fachinformationsdienst Kunst, Design, Fotografie (FID Kunst), fördert die digitale Forschung und Open-Access-Publikationen zur europäischen Kunst und Kunstgeschichte einschließlich Fotografie und Design. Trotz des großen Sprungs, den die kunsthistorische Community in Bezug auf Online-Publikationen und Digitalisierung gemacht hat, gibt es einen wachsenden Verwaltungsbedarf für digitale Assets im gesamten Forschungsdatenlebenszyklus.

Wenn es um den Zugriff, die Speicherung, den Umgang und die Veröffentlichung von Forschungsdaten geht, ist der Bedarf an Unterstützung unter Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern und auch im Bereich der Bildenden Kunst nach wie vor hoch. Fachspezifische Anforderungen bestehen vor allem im Umgang mit Bild- und audiovisuellen Daten sowie dreidimensionalen Darstellungen von (Kunst-)Werken. Neben der inhaltlichen und technischen Qualität der Daten spielen Fragen der Zugänglichkeit und Rechtssicherheit – auch im internationalen Maßstab – eine große Rolle.

NFDI4Culture bringt alle GLAM-Institutionen sowie Universitäten, Kunsthochschulen und Kunstverbände zusammen, die sich für gemeinsame Lösungen einsetzen. Innerhalb des Netzwerks profitieren sie voneinander hinsichtlich der Infrastruktur und Erfahrung mit Forschungsdatenmanagement. Beratungsleistungen, Schulungsangebote sowie Infrastrukturlösungen für den gesamten Lebenszyklus von Forschungsdaten werden in enger Zusammenarbeit mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern entwickelt und sollen der gesamten kunsthistorischen Community zur Verfügung stehen. NFDI4Culture wird durch den Input und die Expertise von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Mitgliedern des Kultursektors bereichert und begrüßt deren Teilnahme.

 

User Story 03

Als Kustodin möchte ich die Gemäldesammlung des Landesmuseums erstmals digital erfassen, um sie zu inventarisieren, eigene Forschungsergebnisse strukturiert abzulegen (CIDOC CRM/LIDO), zu publizieren und zur Nachnutzung bereitstellen. Dabei spielt neben der Katalogisierung zur Archivierung auch die praktische Nutzung von Abbildungen im Museumsbetrieb eine Rolle: Weitergabe an Dritte zu Forschungszwecken, Erstellung von Katalogen und Postkarten für den Museumsshop. Für diesen gesamten Prozess muss ich in meinem Team Kompetenzen zum Umgang mit diesen Forschungsdaten aufbauen. Ich muss ggf. zeitnah und flexible Weiterbildungsangebote nutzen können. Ggf. möchte ich zeitnah und flexibel selbst passende Schulungsangebote für meine Mitarbeitenden entwickeln und durchführen können.

User Story 04

Als Promovendin im Bereich Kunstgeschichte recherchiere ich zum Thema Herrscherportraits. Dazu suche ich Informationen im Internet, um meine Recherche zu komplettieren und optimieren. Meine Promotion werde ich digital publizieren.

User Story 05

Als Leiterin der Digitalisierungsabteilung des kunsthistorischen Instituts inventarisiere ich unseren Sammlungsbestand. Außerdem werden digitale Abbildungen von Objekten im Auftrag der assoziierten Forschenden erstellt. Ich möchte mich über die enge Zusammenarbeit mit der UB hinaus mit der Fachcommunity über aktuelle Entwicklungen der Standardentwicklung vernetzen, um unseren Datenbestand im höchsten Maße anschlussfähig zu halten. Um diese Inventarisierung durchführen zu können, benötige ich qualifizierte Mitarbeitende (reguläre Mitarbeitende und Hilfskräfte). Ich muss entsprechend Kompetenzen weitergeben und entwickeln und benötige dafür passende Schulungsformate, die zum Aufgabenbereich passen. Ich möchte diese Bedarfe an zentraler Stelle artikulieren können.
/
Als Projektleiter einer digitalen Edition musikalischer Werke möchte ich die bei der Digitalisierung der zu Grunde liegenden Quellen entstehenden Bilddaten langzeitverfügbar aufbewahren. Meine Mitarbeitenden benötigen passgenaue, qualitätsgesicherte Fortbildungen zu Langzeitverfügbarkeit von Bilddaten musikalischer Werke.

User Story 07

Als Musikethnologin bin ich verantwortlich, während meiner Forschung entstandene Audio-/Videodateien (resp. -Korpora) gemäß den vorher verabredeten rechtlichen Vereinbarungen zugänglich zu halten. Da ich auch in die Lehre eingebunden bin, möchte ich Kompetenz zu dieser Analyse an meine Studierenden so weitergeben, dass diese diese Fähigkeiten anwenden können.
/
Als Kustodin der zeitgenössischen Sammlung eines großen Museums möchte ich das Konvolut Video-Art und die Dokumentation der Performances für die Forschung zugänglich machen.

User Story 11

Als Forscher im Bereich Kunstgeschichte suche ich in historischen Büchern von Librettisten nach Druckgraphiken, die das ikonographische Motiv “Herkules am Scheideweg” zeigen.
Bsp.:
https://www.e-rara.ch/zut/wihibe/content/thumbview/8402857

User Story 16

Als Leiterin eines Landesdenkmalamtes arbeite ich an mehreren Projekten gleichzeitig (Bauaufnahmen – Grabungsprojekte – Archivierung – Bestandsaufnahmen – Survey-Projekte und Feldbegehung – Auswertung – Katalogisierung und Aufarbeitung der Magazinbestände – Vorbereitung musealer Präsentationen). Obwohl die gesammelten Datenmengen heterogener Natur sind, möchte ich alle Daten in projektspezifischen Datenbanken sammeln und eine Vernetzung derselben untereinander ermöglichen. Gleichzeitig will ich die Kollaboration mit anderen Landesdenkmalämtern fördern um somit über mikroregionale Auswertungen hinausgehen, da eine fehlende Normierung der Datenerfassung einer übergreifenden regionalen Auswertung von Perioden/Objektgruppen oftmals im Wege steht. Die Recherche nach Vergleichsobjekten (bsp.: architektonische Vergleichsbauten) und die Analyse von Strukturen (Siedlungsmuster, keramische Entwicklungen) könnte in dieser Form zielführender und umfassender erfolgen. Um den kompetenten Umgang mit dieser Datenbank zu gewährleisten, benötige ich qualifizierte Mitarbeitende (reguläre Mitarbeitende und Hilfskräfte). Ich muss entsprechend Kompetenzen weitergeben und entwickeln und benötige dafür passende Schulungsformate, die zum Aufgabenbereich passen. Ich möchte diese Bedarfe an zentraler Stelle artikulieren können.

User Story 25

Als Wikimedianer freue ich mich, an der digitalen kulturellen Allmende mitzuwirken und habe schon viele Edits auf Wikipediaseiten zu Kulturerbe gemacht und Bilder bei WM Commons zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt. Auch bei Crowdsourcingprojekten der Europeana wie z.B. zum Annotieren von Bildern aus dem 1. Weltkrieg, habe ich des öfteren mitgewirkt. Besonders interessiert es mich, mein Spezialwissen zu korinthischen Tempeln an den verschiedenen digitalen Objekten zur Verfügung zu stellen, wobei es mich freut, wenn dieses Wissen menschen- und maschinenlesbar auch im Forschungskontext nachgenutzt werden und ich damit einen Beitrag zur Hebung des allgemeinen Wissensstandes in diesem Gebiet leisten kann.

User Story 27

Als Leiter eines Museums möchte ich Teile des Bestandes digitalisieren und bin auf der Suche nach Richtlinien und Standards zur Durchführung, um eine möglichst gute Nachnutzung der Materialien zu gewährleisten. Die Sammlung beinhaltet alte Drucke, Fotografien und verschiedene Gegenstände wie Behälter, Werkzeuge und Schmuckstücke.

User Story 28

Im Zuge der Umsetzung der neuen digitalen Strategie für unser Haus plane ich als Kuratorin in einem großen Museum der Kunst- und Kulturgeschichte die Webpublikation der Bestandsdaten. Sie sollen nicht nur auf unserer Website mehrsprachig durchsuchbar sein, sondern auch an einschlägige Portale wie die DDB und Europeana geliefert werden, um den Bestand unseres Hauses möglichst vielen Nutzern bekannt zu machen, darunter besonders den Fachwissenschaftler:innen. Für sie soll dabei die bisher auf Deutsch vorliegende differenzierte Fachterminologie unserer Hausdatenbank mehrsprachig zugreifbar sein. Da das Datenbank-Vokabular seit zwei Jahrzehnten historisch gewachsen ist, ist vor der Webpublikation eine redaktionelle Bearbeitung notwendig.

Mitglieder des NFDI4Culture Steering Board Vertretung der Community